Hyundai Kona: Tolles Auto – fragwürdiger Name
Der Marktstart des neuen Hyndai Kona, einem kleinen City SUV, hat insbesondere in seinem Heimatmarkt Südkorea alle Erwartungen übertroffen. Das schick designte Fahrzeug dürfte auch in Europa gute Chancen haben, sich gegen Konkurrenten, wie zum Beispiel den Opel Mokka, durchzusetzen und erfolgreich Marktanteile zu gewinnen. Wäre da nicht der unglücklich gewählte Markenname!
Während man über einen Autonamen, wie den zuvor genannten Mokka, trefflich diskutieren kann, ist die Wahl des Namens Kona nachweislich keine glückliche Entscheidung. Denn in der portugiesischen Sprache ist der Begriff „Cona“ gleichbedeutend mit einer vulgären Bezeichnung für ein intimes weibliches Körperteil. Überraschend ist, dass es solche namentlichen Entgleisungen in der Geschichte der Neueinführung von Fahrzeugmodellen immer wieder gibt. Obwohl die Unternehmen international vernetzt sind und in allen Ländern ihre Dependancen bzw. Partnerunternehmen haben, scheint eine internationale Prüfung der Namensvorschläge nicht immer gegeben zu sein. Was in früherer Zeit bereits bei Markennamen wie „Pajero“ oder „MR2“ zu großen Problemen geführt hat, dürfte auch für Hyundai, zumindest in den portugiesisch-sprachigen Ländern, zu einer nicht unerheblichen Hürde werden. Denn wer möchte schon vulgäre oder anzügliche Begriffe in silbernen Buchstaben auf dem Heck seines Fahrzeugs wiederfinden.
Auch hier hat sich wieder gezeigt, dass die internationale markenrechtliche und sprachliche Prüfung von neuen Namensvorschlägen, unabhängig in welcher Branche, eine Pflichtaufgabe ist, um spätere teure Namensänderungen bzw. damit einhergehenden Spott in der öffentlichen Wahrnehmung zu vermeiden.
Thomas Schiefer als geschäftsführender Gesellschafter der innomark GmbH nimmt in unregelmäßigen Abständen zu aktuell in der Diskussion befindlichen Markenthemen Stellung.