Milano liegt nicht in Polen
Kaum war die Weltpremiere des ersten E-Autos aus der zum Stellantis Konzern gehörenden italienischen Autoschmiede Alfa Romeo vorbei, kam es zu unerwartetem Ärger. Von Seiten des italienischen Ministers für wirtschaftliche Entwicklung, Adolfo Urso ( Fratelli d’Italia), kam der Vorwurf der Irreführung von Verbrauchern. Ein Produkt mit einem italienischen Namen könne unmöglich in Polen produziert werden. Dabei bezog sich Urso auf ein italienisches Gesetz aus dem Jahr 2003, das besagt, dass keine Angaben gemacht werden dürfen, die den Verbraucher in die Irre führen.
Nun erklärte CEO Jean-Philippe Imparato auf einer Pressekonferenz „Wir haben uns entschlossen, den Namen zu ändern, obwohl wir wissen, dass wir dazu nicht verpflichtet sind, weil wir die positiven Emotionen, die unsere Produkte immer hervorgerufen haben, bewahren und jede Art von Kontroverse vermeiden wollen.“ Der Name Milano war ursprünglich unter Einbeziehung der Öffentlichkeit und der vielen Alfa Romeo Fans, den sogenannten Alfisti, ausgewählt worden und sollte für die Stadt Mailand (italienisch Milano) stehen, in der die Geschichte von Alfa Romeo 1910 ihren Anfang nahm. Aber „um ein Klima der Gelassenheit zu fördern“, wurde nun aus dem Alfa Romeo Milano der Alfa Romeo Junior.
Auch dieser Name hat seinen Ursprung in der Geschichte Alfa Romeos. Bereits 1966 kam der Alfa Romeo GT 1300 Junior auf den Markt und avancierte zu einem Bestseller und Statussymbol. Warten wir ab, ob das auch dem Alfa Romeo Junior gelingen wird.
Thomas Schiefer nimmt als geschäftsführender Gesellschafter der innomark GmbH in unregelmäßigen Abständen zu aktuell in der Diskussion befindlichen Markenthemen Stellung.