Auffallen um jeden Preis – das war scheinbar das Anliegen von VW zum alljährlich wiederkehrenden 1. April. Die konzernweite E-Mobilitätsoffensive sollte auch in einer PR-Aktion zum 1. April ihren Niederschlag finden. Man hatte sich bei Volkswagen USA dazu entschlossen, die Umbenennung von Volkswagen in „Voltswagen“ anzukündigen.

Leider wurde dieser geplante PR-Gag bereits vor dem 1. April geleakt. Der vermeintliche Aprilscherz löste in den Sozialen Medien lebhafte Diskussionen aus, ob man denn eine jahrzehntelang erfolgreiche Marke wie Volkswagen kurzerhand in Voltswagen umtaufen sollte. Volkswagen erkannte das unglückliche Vorgehen und war umgehend – noch vor dem 1. April – um Schadensbegrenzung bemüht. Der Autobauer, der insbesondere in den USA mit dem ohnehin angekratzten Ruf nach dem Dieselskandal zu kämpfen hat, versuchte zurückzurudern. Mit holprigen Formulierungen, wie „Wir bedauern, in der Wahrnehmung einzelner über das Kampagnenziel hinausgeschossen zu sein“, wurde offenbar, dass Volkswagen erkannt hatte, dass man eine angestammte Marke nicht auf kommunikative Irrwege führen sollte.

Erfolgreich aufgebaute Markenwerte sollten nicht dadurch beschädigt werden, dass man aufgrund eines Strategieschwenks hin zur E-Mobilität den Eindruck erweckt – wenn auch nur im Scherz -, auch gleich den weltweit bekannten Namen ändern zu wollen. Vielmehr sollte Volkswagen durch ausgereifte Produkte ohne Software-Probleme und Lieferengpässe zurück zur alten Markenstärke finden.

Thomas Schiefer nimmt als geschäftsführender Gesellschafter der innomark GmbH in unregelmäßigen Abständen zu aktuell in der Diskussion befindlichen Markenthemen Stellung.